Besonderheiten bei Gehegeeinrichtung und Pflege

(c) tina_6500 (TheFeldhamster)

Da Diabeteshamtser sehr viel trinken und entsprechend viel pieseln, brauchen sie besonders große Toilettenschüsseln, die idealerweise im Häuschen angeboten werden. Diese sollten häufig gereinigt werden; im Endstadium der Krankheit kann das mehrmals pro Tag nötig sein. Hygiene ist sehr wichtig, da sich durch den hohen Zuckergehalt im Urin Bakterien schnell vermehren können und die Gefahr einer Blasenentzündung besteht.

Ebenso sollten das Nest und das Gehege gut auf sonstige Pinkelstellen kontrolliert werden. Ein konsequentes Toilettentraining ist anzuraten, da bei einem wildpinkelnden Diabeteshamster das Gehege sonst sehr oft gereinigt werden müsste, was großen Streß für den Hamster bedeuten würde. Streß sollte aber gerade bei Diabetes möglichst vermieden werden.

Zwerghamster pieseln sehr oft ins Laufrad, daher empfiehlt sich ein Rad aus Kunststoff wie das RoboWheel, WodentWheel oder TrixieWheel. Alternativ kann man in Holzräder ein Laufband eines RoboWheel oder WodentWheel einkleben oder das Holzrad mit Sabberlack lackieren. Unlackierte Holzräder können mit heißem Wasser aus dem Wasserkocher überbrüht werden (das Holz quillt nicht so schnell auf). Gegen den Geruch können ein paar Tropfen Essig beigemischt werden. Außerdem kann man das Rad vor dem Abspülen mit etwas Bactazol einsprühen.

Trinkstellen sollten sich nahe des Hauses befinden. Es können sowohl Tränken als auch Näpfe verwendet werden. Tränken haben den Vorteil, daß sich die getrunkene Wassermenge leichter ablesen läßt und der Wasservorrat groß genug ist, daß der Hamster auch bei plötzlich stark steigendem Durst nie "auf dem Trockenen sitzt". Die Röhrchen von Tränken lassen sich gut mit Pfeifenreinigern aus dem Tabakladen reinigen. Näpfe sollten nicht zu groß sein, damit der Hamster sich nicht hineinsetzt und naß wird; er könnte sich eine Erkältung holen. Besser ist es, mehrere kleine Näpfe anzubieten. Die Trinkmenge bei einem Napf kann man kontrollieren, indem man den Napf mit einem Spritzenkolben kontrolliert befüllt und am nächsten Tag den Rest des Wassers mit der Spritze wieder einsaugt. Die Differenz ergibt dann die Trinkmenge.

Außerdem sollte ein Versteck direkt nahe der Tränke angeboten werden. Speziell in späteren Stadien der Diabetes schlafen die Tiere oft direkt vor der Trinkstelle und wissen ein Versteck zu schätzen. Bei längerem Auslauf  sollte im Auslauf eine Tränke/ein Napf zur Verfügung gestellt werden; ebenso eine Toischüssel oder ein Sandbad, das regelmäßig gereinigt werden sollte.

Das Gehege sollte Steine, Kletterwurzeln und Buddelkisten zur Krallenabnutzung enthalten. Diabeteshamster haben abnormes Krallenwachstum. Meist reicht selbst ein gut eingerichtetes Gehege nicht aus um die Krallen abzunutzen. Dann sollten die Krallen von einem Tierarzt oder eingeschulten Halter geschnitten werden. Außerdem sollte man bei der Gehegeeinrichtung darauf achten, daß der Hamster nirgends tief fallen kann. Da Diabeteshamster meist eine prall gefüllte Blase haben ist die Gefahr bei Stürzen besonders hoch.

Als weitere besondere Pflegemaßnahmen neben dem Krallenkürzen sollte man Diabeteshamster regelmäßig wiegen sowie hin und wieder einen Combur HC 5 Test durchführen um eine eventuelle Blasenentzündung nicht zu übersehen. Diabetes verdeckt ja die Symptome einer Blasenentzündung; dh. ohne Test wäre sie nicht zu erkennen.