Sonntag, 6. Februar 2011

Krankheitsbild und Behandlung bei Amy

Amy wohnt seit dem 1.10. bei mir. Sie war ein TH-Hamster, daher weiß ich nichts über ihre Vorgeschichte, Ernährung, Gewichtsverlauf usw. Der Verdacht auf Diabetes kam mir aufgrund verschiedener Symptome:

  • Gewichtsverlust: Amy hat bei mir zunächst von 47g Einzugsgewicht bis Anfang Dezember auf 74g zugenommen. Zeit für eine Diät(=vermehrte Gabe von Frischfutter)! Bis Ende Dezember hat sie auf 65g abgenommen, bis Mitte Januar auf 55g. Zum Beginn der Behandlung wiegt sie 51g. Der schnelle Gewichtsverlust ist meiner Ansicht nach auf die Krankheit zurückzuführen und nicht auf die Diät.
  • Trinkmenge: Anfängliche gesunde Trinkmenge war ca. 1-2ml Wasser/Tag. Seit Ende Dezember rapide angestiegen auf 20-40ml/Tag (stark schwankend). Oft hängt sie minutenlang über ihrem Wassernapf.
  • Aktivität: Amy war in den ersten Wochen ein eher gemächlicher Hamster. Tagsüber war sie hin und wieder zu sehen. Bei anhaltenden Geräuschen im Zimmer kam sie kurz raus, drehte eine Kontrollrunde durch ihr Gehege und ging wieder schlafen. Seit Ende September ist sie nahezu durchgängig tagaktiv, wuselt durch ihr Gehege, ist hektisch, unkontrolliert und ständig panisch auf Futtersuche.
  • Lichtempfindlichkeit: Seit Anfang Januar kneift Amy ständig die Augen ein wenig zusammen. Bei Tätigkeiten, die ohne Sicht erfolgen können (Trinken, Frischfutter fressen), schließt sie die Augen meist ganz.
  • Aggressivität: Amy ist revierbildend und hat schon immer zugebissen, wenn eine Hand in ihr Gehege gehalten wurde. Hatte die Hand Futter dabei, war sie jedoch meist ganz lieb und ließ sich hochnehmen und streicheln. Mittlerweile ist das nicht mehr möglich, Amy lässt sich auch außerhalb des Geheges nicht immer streicheln und wird zur Sicherheit nur noch mit Hamstertaxi hochgenommen.
  • Krallenwachstum: Ist nicht übermäßig stark ausgeprägt, aber schneller als beim gesunden Tier.


Behandlung:

In Absprache mit Amys Tierärztin haben wir uns entschieden, zunächst eine homöopathische Behandlung mit Syzygium jambolanum D2 in Tropfenform zu versuchen. Amy bekommt jetzt 2x/Tag 4 Tropfen in Babybrei. Sollte die Behandlung innerhalb von 3-4 Wochen keine Ergebnisse zeigen, werden wir es mit Glipiziden versuchen.

Bockshornkleesamen frisst Amy nur sehr widerwillig, ich habe also Keime angesetzt und hoffe, dass diese mehr Anklang finden werden.

Amy wird seit ihrer Ankunft bei mir diabetesgerecht ernährt, eine Umstellung ist also nicht mehr nötig. Sie bekommt nun aber mehr Frischfutter, sodass sie immer welches zur Verfügung hat.

Zu Beginn der Behandlung liegt ihre Urinkonzentration, die ich mit Keto-Diastix von Bayer überprüfe, für Glukose bei >2000mg/dl, für Keton bei 5mg/dl.

Für den Behandlungsverlauf notiere ich Gewicht, Trinkmenge, Medikamentendosis, Glukose- und Ketonwert und Anzahl der BHK-Samen. Die Verlaufsdiagramme werden in den kommenden Wochen hier vorgestellt.

Amy von Sinnen


Amy von Sinnen, Hybridin, geb. März 2010

Diabetesverdacht bestand seit Ende Dezember 2010, diagnostiziert 28.01.2011 (überschritt den Höchstwert von Combur HC5).

Aufgrund des Ausbruchsalters von ca. 10 Monaten ist Diabetes Typ II sehr wahrscheinlich.